Elfriede Windischbauer war Lehrerin und Lehrende an der Pädagogischen Hochschule und seit Oktober 2021 ist sie hier Rektorin. Ihr nächster Schritt geht ab Herbst in Richtung Lehre und Forschung.
SN: Redaktion: Sie sind seit neun Jahren Rektorin an der Pädagogischen Hochschule Salzburg. Was hat sich seitdem getan?
Elfriede Windischbauer: Es hat sich sehr viel getan. So wurde die Pädagogische Hochschule wurde um- bzw. neu gebaut. Dieser Prozess hat fast die gesamte Amtszeit angedauert. 2012/13 wurde das Projekt von der BIG ausgeschrieben. Es folgte das Auswahlverfahren. Danach folgten unendlich viele Vorarbeiten mit den Architekten des Innsbrucker Büros Riccione. Wir sind während dieser neun Jahre zwei Mal übersiedelt. Im vergangenen Sommer durften wir in den Neubau.
SN: Wie arbeitet es sich darin?
Es bietet gut ausgestattete Seminarräume und Büros, großzügige Begegnungszonen für Studierende, Laborräume usw. Covid hat ja dazugeführt, dass derzeit wenige Studierende anwesend sind. Die großen Räume werden u. a. derzeit von einigen Klassen der Praxisvolksschule genutzt, damit sie mehr Platz haben und damit auch die Abstände eingehalten werden können. Ab Herbst hoffen wir wieder auf normalen Studienbetrieb. Die neuen Räume stehen jedenfalls bereit.
SN: Was hat sich noch getan?
Wir haben in meiner Amtszeit auch intensiv an unserem Profil gearbeitet. Eine ganz zentrale Herausforderung an Schulen ist die Unterschiedlichkeit der Schülerinnen und Schüler: Sie haben verschiedene Interessen, Begabungen, sprechen unterschiedliche Sprachen, gehören verschiedenen Religionen und Kulturen an; soziale Herkunft, Behinderungen und Geschlecht haben Auswirkungen auf Lernerfolge und Bildungskarrieren. Eine zentrale Aufgabe der Pädagogischen Hochschule in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern ist es daher, Kompetenzen im Bereich der Sensibilität bezüglich der Vielfalt von Schülern und hinsichtlich des Umgangs mit dieser Vielfalt (Diversität) zu stärken. Daher bekennt sich die Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig im Leitbild dazu, eine diversitätssensible Hochschule zu sein. Diversität und Inklusion - also das gleichberechtigte Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Bedürfnissen - bilden Schwerpunkte in der Lehre und Forschung.
SN: Dafür erhielten Sie einen Preis?
Ja. Im Dezember 2020 wurden wir von Bundesminister Heinz Faßmann mit dem Diversitaspreis ausgezeichnet. Forschungsprojekte beschäftigen sich z.B. mit der Frage, welche Unterschiede es zwischen Mädchen und Buben bei der Arbeit mit Robotern gibt. Ebenso wird der Frage nachgegangen, wie besondere Begabungen erkannt und gefördert werden können.
SN: Sie haben ja bereits viele Stationen im Bereich Pädagogik durchgemacht. Welche Zeit war Ihre herausforderndste?
Das war eindeutig die als Rektorin. Ich leite ja praktisch einen Mittelbetrieb mit etwa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dazu kommen etwa 1000 Studierende in der Ausbildung und 9000 Lehrer und Lehrerinnen in der Fort- und Weiterbildung. Darüber hinaus gehören zwei Praxisschulen zur PH. In dieser Funktion hat man viele Gestaltungsmöglichkeiten und auch viel Verantwortung.
SN: Was muss eine angehende Lehrerin, ein angehender Lehrer mitbringen?
Lehrer und Lehrerinnen müssen in erster Linie gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wollen. Sie haben täglich ganz viele Sozialkontakte mit unterschiedlichsten Menschen. So müssen sie offen für Sozialkontakte sein. Darüber hinaus hat man natürlich auch mit Schülerinnen und Schülern zu tun, die große Probleme mit sich herumtragen, wie etwa Krankheiten, schwierige Familiensituationen, Gewalterfahrungen etc. Zukünftige Lehrende müssen bereit sein, sich solch herausfordernden Situationen professionell zu nähern. Natürlich müssen sie auch fachlich interessiert sein.
SN: Was hat sich in der Ausbildung in den Jahren verändert?
Das gemeinsame Studium für Lehrer und Lehrerinnen der Sekundarstufen (Mittelschulen, AHS, BHS) von zehn Pädagogischen Hochschulen und Universitäten im Verbund Mitte wurde eingerichtet. Auch dieses Projekt dauerte fast meine gesamte Amtszeit: Zuerst mussten sich die zehn Partner und eine Form der Zusammenarbeit finden. Dann wurden gemeinsam die neuen Lehrpläne für 27 Studienfächer entwickelt. Mittlerweile arbeiten die Partner im Verbund Mitte auf sehr vertrauensvolle Art und Weise zusammen.
SN: Was gibt es hinsichtlich der Primarstufe Neues?
Auch das Studium für die Volks- und Sonderschule wurde aufgrund neuer gesetzlicher Grundlagen völlig neu gestaltet: Es wurden neue Lehrpläne entwickelt, Studierende können nun zwischen mehreren Schwerpunkten wählen. Das Studium endet nun - wie das Studium für die Sekundarstufe - mit einem Master.
BIRGIT KALTENBÖCK
SALZBURG-STADT. Das Hearing für die Nachfolge von Elfriede Windischbauer (59) als Rektorin der Pädagogischen Hochschule (PH) war am 23. Februar. Es war aber monatelang offen, wer von vier Bewerberinnen und dem einen Bewerber das Rennen machen würde. Erstgereihte nach dem Hearing war Daniela Martinek (47). Am Donnerstag erhielt sie den erlösenden Anruf: "Bildungsminister Heinz Faßmann hat das Bestellungsdekret unterzeichnet. Am 12. Juli ist die Übergabe."
Martinek hatte schon länger als Favoritin für das Amt gegolten, das sie nun ab 1. Oktober für fünf Jahre bekleiden wird: Aktuell ist sie Leiterin der Abteilung Bildungswissenschaft, Schulforschung und Schulpraxis an der School of Education der Uni Salzburg und arbeitet laufend mit der PH zusammen. Martinek, die in Henndorf und Hallwang aufgewachsen ist, kennt die PH auch aus einer anderen Perspektive: "Meine siebenjährige Tochter Julia besucht die Praxisvolksschule, die zur PH gehört."
Als erstes Vorhaben für ihre Amtszeit hat Martinek eine Evaluierung der Primarstufen-, also der Volksschullehrer-Ausbildung vor: "Man sollte sich anschauen, wie gut sie verankert ist; welche Best-Practice-Beispiele es hausintern gibt und wo Entwicklungsmöglichkeiten sind." Als Zweites will die Neo-Rektorin die anwendungsbezogene Forschung stärken und die Lehre im Bereich Digitalisierung verbessern: "In der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass Präsenz- und digitaler Unterricht besser zusammenwachsen." Zum Dritten will Martinek die Arbeitszufriedenheit im Haus verbessern: Bei den Studierenden sei die Frage, ob sie genug Möglichkeiten hätten, ihr Studium individuell zu gestalten. Bei den Mitarbeitern solle evaluiert werden, ob es genug Möglichkeiten für mobiles Arbeiten gebe - "und wie es mit Arbeitsplatz-Situationen und Zuständigkeiten aussieht. Da sollte das Prinzip der Mitbestimmung gut etabliert werden."
STEFAN VEIGL
Die Rektoren-Frage an der Pädagogischen Hochschule in Salzburg ist nun geklärt: Gut vier Monate, nachdem das Hearing für die Nachfolge von Elfriede Windischbauer als Rektorin abgehalten worden war, wurde nun bekannt, dass Daniela Martinek ihr nachfolgen wird. Bildungsminister Heinz Faßmann hat das Bestellungsdekret bereits unterzeichnet, die Übergabe ist am 12. Juli. Martinek, die lange als Favoritin für den Posten galt, wird damit mit 1. Oktober neue Rektorin, ihr Vertrag ist auf fünf Jahre befristet.
Wird unsere Jugend wieder konservativer? Glaubt man den Ergebnissen einer großangelegten aktuellen Jugendstudie, an der auch Salzburg beteiligt war, dann stehen Werte wie Sicherheit, Verlässlichkeit und Treue bei den 14- bis 16-Jährigen besonders hoch im Kurs.
Folgt man den Antworten, so sind konservative Werte wie Sicherheit, Verlässlichkeit und Treue für die jungen Menschen in Österreich absolut relevant. Gleichzeitig besteht ein großes Interesse an Umwelt und Klima. Studienautorin Gudrun Quenzel spricht in dem Zusammenhang von einer „Wertesynthese“ – was bedeutet, dass gegensätzlich erscheinende Werte zu neuen Typen vereinigt werden.
Grob gesprochen unterscheiden die Studienautoren vier Wertetypen:
Die Schüler zwischen 14 und 16 Jahren geben sich aber auch umweltbewusst und offen gegenüber Migration. Schwach ausgeprägt ist ihr Politikinteresse
Bei der Frage nach den Ängsten der Jugendlichen dominieren Umweltverschmutzung und die Folgen des Klimawandels, gefolgt vom Zerbrechen der Familie und schwerer Krankheit.
Die Jugendlichen in Österreich neigen konservativen Werten wie Sicherheit, Verlässlichkeit und Treue zu, sind aber gleichzeitig umweltbewegt und offen für Migration. Das zeigt eine großangelegte Studie der Pädagogischen Hochschulen (PH), für die im Frühjahr 2020 14.400 Schüler zwischen 14 und 16 Jahren befragt wurden. Studienautorin Gudrun Quenzel ortet in diesen Haltungen eine "Wertesynthese". Das Politikinteresse der Jugendlichen hält sich in Grenzen.
Die Rektorin der Pädagogischen Hochschule Salzburg, Elfriede Windischbauer, wird sich vorzeitig aus ihrer Funktion zurückziehen. In einer internen Mitteilung informierte sie heute, Mittwoch, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass sie den Hochschulrat und das Ministerium um vorzeitige Auflösung ihres Vertrags mit 30. September 2021 ersucht habe. Die Gründe seien rein persönlicher Natur
„Da die Ausschreibungsmodalitäten mehrere Monate dauern, habe ich meinen Rückzug schon jetzt bekannt gegeben, um eine lückenlose Übergabe zu ermöglichen. Der Hochschulrat wird die Stelle nach Freigabe durch das BMBWF in den nächsten Monaten ausschreiben“, so Windischbauer. „Ich möchte nach vielen Jahren Leitungstätigkeit wieder weniger Verantwortung tragen und weniger Krisen und Konflikte bewältigen müssen“, begründete die Rektorin. Sie wird ab Oktober 2021 auf ihre Stelle als Lehrende an der Pädagogischen Hochschule Salzburg zurückkehren.
Davor freue sie sich noch darauf, den Einzug und das erste Jahr der Hochschule im neuen Haus zu begleiten. „Das Projekt Neubau hat mich die gesamte Amtszeit sehr intensiv beschäftigt, mir auch viele schlaflose Nächte beschert und kommt nun zu einem Abschluss - ein guter Zeitpunkt, um sich wieder anderen Aufgaben zu widmen.“
Die Rektorin der Pädagogischen Hochschule (PH) Salzburg, Elfriede Windischbauer, zieht sich im Herbst 2021 vorzeitig aus ihrer Funktion zurück. In einer internen Mitteilung informierte sie am Mittwoch ihre Mitarbeiter. Sie will zurück in den normalen Lehrbetrieb.
Windischbauer ersuchte kürzlich den Hochschulrat und das Ministerium um vorzeitige Auflösung ihres Vertrags mit 30. September 2021. Die Gründe seien rein persönlicher Natur, so die PH-Rektorin.
„Da die Ausschreibungsmodalitäten mehrere Monate dauern, habe ich meinen Rückzug schon jetzt bekannt gegeben, um eine lückenlose Übergabe zu ermöglichen. Der Hochschulrat wird die Stelle nach Freigabe durch das BMBWF in den nächsten Monaten ausschreiben“, sagt Windischbauer.
„Ich möchte nach vielen Jahren Leitungstätigkeit wieder weniger Verantwortung tragen und weniger Krisen und Konflikte bewältigen müssen“, begründet die Rektorin ihren Schritt. Sie wird ab Oktober 2021 auf ihre Stelle als Professorin an der Pädagogischen Hochschule Salzburg zurückkehren.
Davor freue sie sich noch darauf, den Einzug und das erste Jahr der Hochschule im neuen Haus zu begleiten: „Das Projekt Neubau hat mich die gesamte Amtszeit sehr intensiv beschäftigt, mir auch viele schlaflose Nächte beschert und kommt nun zu einem Abschluss – ein guter Zeitpunkt, um sich wieder anderen Aufgaben zu widmen.“
Die Rektorin der Pädagogischen Hochschule Salzburg (PH, Elfriede Windischbauer, wird sich vorzeitig aus ihrer Funktion zurückziehen. In einer internen Mitteilung informierte sie am Mittwoch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass sie den Hochschulrat und das Ministerium um vorzeitige Auflösung ihres Vertrags mit 30. September 2021 ersucht habe. Die Gründe seien rein persönlicher Natur.
"Da die Ausschreibungsmodalitäten mehrere Monate dauern, habe ich meinen Rückzug schon jetzt bekannt gegeben, um eine lückenlose Übergabe zu ermöglichen. Der Hochschulrat wird die Stelle nach Freigabe durch das BMBWF in den nächsten Monaten ausschreiben", so Windischbauer. "Ich möchte nach vielen Jahren Leitungstätigkeit wieder weniger Verantwortung tragen und weniger Krisen und Konflikte bewältigen müssen", begründete die Rektorin. Sie wird ab Oktober 2021 auf ihre Stelle als Lehrende an der Pädagogischen Hochschule Salzburg zurückkehren.
Davor freue sie sich noch darauf, den Einzug und das erste Jahr der Hochschule im neuen Haus zu begleiten. "Das Projekt Neubau hat mich die gesamte Amtszeit sehr intensiv beschäftigt, mir auch viele schlaflose Nächte beschert und kommt nun zu einem Abschluss - ein guter Zeitpunkt, um sich wieder anderen Aufgaben zu widmen."
In den letzten Ferienwochen sollen Kinder mit Förderbedarf die Schulbank drücken. Einige Fragen sind jedoch noch immer offen. Studierendenvertreter äußern Kritik. Das Konzept „wurde aus einer Krise geboren, da muss sicher an einigen Stellen nachgebessert werden“, gibt auch die Rektorin der Pädagogischen Hochschule zu.
„Gerade in schweren Zeiten wie diesen möchte ich schwächeren Schülern helfen“, erzählt Lisa Macheiner, die gerade ihren Lehramt-Bachelor abschließt. Das Konzept der Sommerschule sieht vor, dass Lehramt-Studis den Unterricht in den Ferien übernehmen. „Bislang haben sich 47 Studenten angemeldet“, berichtet Elfriede Windischbauer, Rektorin der Pädagogischen Hochschule (PH). Nachsatz: „Die heurige Sommerschule wurde aus einer Krise geboren, da muss sicher an einigen Stellen nachgebessert werden.“ Die Studienvertreter nennen die Probleme beim Namen – die „Krone“ berichtete. „Wir kämpfen auch weiter dafür, dass wir Gehalt und einen offiziellen Dienstvertrag bekommen. Weder vom Bund noch vom Land haben wir bisher etwas zu unserer Kritik gehört“, so Max Wagner, von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH).
Nächster Knackpunkt: Es gibt keinen Fahrkostenzuschuss. „Dadurch könnte die Versorgung der entlegenen Schulen in den Bezirken schwierig werden. Alles können wir nicht mit privaten Geldern stemmen“, so Wagner. Das jetzige Modell der Sommerschule sei für die Zukunft nicht geeignet.
Aktuell wird der Bedarf an den Schulen erhoben. „Die Zielgruppe umfasst insgesamt rund 1800 Schüler“, heißt es aus der Bildungsdirektion.
S. Angerer
Thema Mint–Projekte. So manche Schulen mit Mint-Schwerpunkt bemühen sich, ihre Schüler besonders für diesen Bereich zu motivieren und bei Lernschwierigkeiten zu unterstützen.