Im September 2018 fand der Spatenstich für die Neugestaltung der Pädagogischen Hochschule (PH) Stefan Zweig statt. Der Lehrbetrieb begann zwei Jahre später am 1. Oktober, wurde jedoch mehrmals durch coronabedingte Maßnahmen unterbrochen. In der Vorwoche wurde die offizielle Eröffnung nachgeholt, auch die der Praxisvolksschule. Generationen von Volksschülern besuchten fast 50 Jahre lang das Gebäude der alten Übungs- und später Praxisvolksschule in der Akademiestraße. Nun hat die Schule ein eigenes Haus - architektonisch im Stil eines Gebäudes aus den 70ern, räumlich angesiedelt in der Viktor-Keldorfer-Straße 6. Im Sommer wird das Ausweichquartier abgerissen, dann werden in Richtung Freisaal nur noch Wiesen anschließen. Im Bild bei der Eröffnung (v. l.): LH Wilfried Haslauer, LR Daniela Gutschi (ÖVP), Rektorin der PH Daniela Martinek, Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) und BIG Geschäftsführer Wolfgang Gleissner.
Bild: LAND SALZBURG/NEUMAYR/LEOPOLD
Radstadt. Nach fast zweieinhalb Jahren pandemiebedingter Pause hat kürzlich wieder die Nacht der Mathematik stattgefunden. Rund tausend Schülerinnen und Schüler aus 50 Klassen verbrachten einen außergewöhnlichen Abend an ihren Schulen und lösten dabei gemeinsam spannende und knifflige Mathematikaufgaben.
Auch die 3C der MMS Radstadt ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen.
Bei diesem Bewerb geht es darum, dass den Schülern Mathematik mehr als ein reines Arbeiten mit Zahlen und Formeln vermittelt wird. Es wird nämlich geknobelt, experimentiert und geforscht. Nach einem gemeinsamen Abendessen startete der Bewerb um Punkt 20 Uhr.
Nach 15 gelösten Aufgaben konnte der Lösungssatz abgeschickt werden. Zur Freude aller reichte die Leistung für den ersten Platz in der Kategorie 7. und 8. Schulstufe - mit einer Bearbeitungszeit von 49 Minuten. Organisiert wird diese Nacht von Renate Achleitner, Pädagogische Hochschule Salzburg (PH). Und soll eben lustvolles Arbeiten auch im Fach Mathematik vermitteln. "Zielgruppe sind Mittelschulen und AHS-Unterstufe, heuer waren sogar Oberstufenklassen mit dabei", freut sich Achleitner und über eine Auszeichnungen für den Bewerb.
Mehr als drei Jahre nach dem Spatenstich im September 2018 fand Freitagmittag die offizielle Eröffnung der neuen Pädagogischen Hochschule der Stadt Salzburg statt. Zudem wurde die neugebaute Praxisschule vorgestellt.
https://www.salzburg24.at/news/salzburg/neue-paedagogische-hochschule-offiziell-eroeffnet-120958162
Nach zweieinhalb Jahren pandemiebedingter Pause findet am 28. April ab 20 Uhr die "Nacht der Mathematik" der PH Salzburg statt. Heuer handelt es sich dabei bereits um die 9. Auflage des Schülerevents. 1000 Schüler in 50 Klassen lösen an diesem Abend gemeinsam anspruchsvolle Mathematikaufgaben. Renate Achleitner hat die Veranstaltung federführend organisiert und möchte damit jungen Leuten auf lustvolle Weise zeigen, dass Mathematik mehr ist als das bloßes Rechnen mit Zahlen.
Die "Nacht der Mathematik" wurde von MINT-Salzburg 2019 bereits zum Projekt des Monats gewählt.
Salzburg. Wenn es darum geht, was der Generation Z wichtig ist, lässt sich die Antwort nicht auf einen Nenner bringen. In einem Punkt sind sich aber alle einig: Für die Umwelt wird viel zu wenig getan. "Corona hat den Fokus, der früher auf dem Klimawandel lag, quasi übernommen", sagt Larissa Jaklitsch, die wie auch der 20-jährige Tim Schmid Kommunikationswissenschaft an der Uni Salzburg studiert. Er bedauert, dass man zwar für 19 Euro nach London fliegen könne, aber für ein Öffi-Ticket oft mehr zahle.
Lehramtsstudentin Verena Nobbe wünscht sich, dass vor allem in Unternehmen noch größere Veränderungen passieren, die dem Klima dienen. Auch Studienkollegin Olivia Riedl beklagt, dass sich die Jugend zwar gegen den Klimawandel einsetze, jedoch von der Regierung nichts davon umgesetzt werde.
Spricht man die jungen Menschen auf den Krieg an, fallen Worte wie "unvorstellbar, solche Menschenrechtsverletzungen im 21. Jahrhundert" und "schockierend", "man fühlt sich machtlos". Corona dagegen hängt vielen schon bei den Ohren heraus. "Jede Woche ändern sich alle Regelungen fünf Mal, alles wird dadurch etwas unglaubwürdig", so Olivia.
Die Generation Z hat es wirklich gerade nicht leicht. Viele beschäftigt, dass Wohnen einfach unvorstellbar teuer ist. "Hausbauen wird fast ein Luxus", weiß der angehende Lehrer Felix Prandstetter und ergänzt: "Aber fast alle meine Freunde würden später gerne ein Haus bauen." Larissa sieht sich als jemand, die in diesem Punkt aus der Reihe tanzt: "Ich denke weder ans Heiraten noch ans Hausbauen - mein Ziel ist es zu reisen, glücklich zu sein und mein Leben zu lieben". Dem schließt sich auch Olivia an: "Ich will gerne viel reisen und lege Wert auf Freunde, Familie, Sport und mein Studium." Eine gute Ausbildung kann schließlich nie schaden. Auch Tim will erst einen Karrierekick im Filmbereich und später eine Familie gründen. Verena , die ebenfalls viel von der Welt sehen und Abenteuer erleben möchte, bringt noch einen weiteren markanten Punkt für die Generation Z mit ein: "Mir ist es wichtig, einen Beruf zu verfolgen, der mir Freude macht und den ich für sinnvoll halte."
Denn die Frage nach der Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit stellt sich die heutige Jugend viel öfter als ältere Generationen. Damit sie etwas tut, muss es sich gut anfühlen. Flexibilität bei der Arbeit ist den Jungen zusätzlich wichtig. Jene, die können, möchten gerne von überall arbeiten. "Unser Beruf lebt vom engen Kontakt zu den Kindern - die Kinder haben in Zeiten des Homeschoolings genug gelitten", so Verena, und auch die anderen beiden angehenden Lehrer stimmen ihr zu.
Soziale Medien spielen bei den sogenannten Post-Millenials ebenso eine wichtige Rolle. Instagram und WhatsApp sind jene Plattformen, die sie am häufigsten nutzen. Doch auch auf TikTok und Snapchat verbringt die Jugend viel Zeit. Diese zurückzuschrauben, ist oft gar nicht so leicht: "Ich versuche, meine Aufenthaltsdauer in Grenzen zu halten, da man sonst ganz schnell einige Stunden auf den Plattformen verbringt, ohne es wirklich zu merken", sagt Felix. Und auch Tim und Larissa beschränken ihre Social-Media-Zeit bereits auf ein Minimum. "Ich habe ein Time-Limit eingestellt und halte mich bewusst vom Handy fern", so die Kowi-Studentin.
Karina Langwieder
Nonntal. Zwar mit Maske und 2,5G-Regel, aber das nehmen die meisten nach fast zwei Jahren ziemlich flächendeckendem Online-Unterricht gern auf sich. Die Studierenden kehren an die Universität zurück. Wir haben uns in der Pädagogischen Hochschule umgehört. "Man ist wieder ein ganz anderer Mensch, viel glücklicher", sagt etwa Eva Seethaler aus Abtenau, angehende Lehrerin im zweiten Semester. Das erste Semester hat die 19-Jährige fast nur online erlebt. Und das, nachdem sie auch schon vor der Matura ein Jahr praktisch nur Online-Unterricht hatte.
Sie bezeichnet sich als jemand, der Strukturen braucht. "Mir ist zwischenzeitlich die Energie ausgegangen, ich bin in ein tiefes Loch gefallen." Sie war damit nicht allein. "Viele haben gesagt, dass sie überlegen, mit dem Studieren wieder aufzuhören, weil sie gar nicht wissen, wie lange das noch so ist."
Seethaler hat durchgehalten und sich eines fix vorgenommen: "Ich will das Studium auf jeden Fall beenden." Sie pendelt täglich von Abtenau nach Salzburg und bildet dafür mit Kolleginnen aus dem Ort Fahrgemeinschaften. Für ein eigenes Zimmer oder eine Wohnung in Salzburg möchte sie sich noch durch Nebenjobs Geld zusammensparen.
Pendeln ist bei vielen Studierenden ein Thema. So auch bei Fabian Stoll. Der 23-Jährige fährt jeden Tag in der Früh eine Stunde von Munderfing in Oberösterreich nach Salzburg zur PH und am Abend wieder eine Stunde zurück. Der Viertsemestrige nimmt den langen Anfahrtsweg gerne in Kauf: "Ich bin so froh, wieder am PH-Leben teilnehmen zu dürfen, soziale Kontakte aufbauen zu können und nicht mehr nur vor dem Bildschirm sitzen zu müssen. Die Fahrzeit nütze ich oft, um Arbeitsaufträge zu erledigen."
Die 22-jährige Miriam Schiefer aus Mariapfarr hatte zu Beginn ihres Studiums für zwei Monate ein Zimmer, dieses aber gleich wieder gekündigt, nachdem alles auf Online umgestellt worden ist. Zurzeit wohnt sie unter der Woche bei ihrer Schwester in Kuchl. Ein Zimmer in Salzburg sei "bei den hohen Wohnungspreisen schwierig". Manche würden eine Mischform als beste Lösung erachten: "Manche Fächer könnte man auch online machen. Das würde die langen Anfahrtswege mit den damit verbundenen hohen Spritpreisen vermeiden." Auch das Lehrpersonal freut sich, wieder mehr Zeit im Hörsaal mit den Studentinnen und Studenten zu verbringen: Myriam Burtscher etwa sagt: "Es ist super - trotz Maske." Der Unterricht sei einfach viel lebendiger, es mache Spaß und ermögliche direkte Fragen sowie wieder ein In-Kontakt-Treten und In-Beziehung-Gehen."
Für die Rückkehr in die "Normalität" ist die Leiterin des Instituts für Didaktik, Unterrichts- und Schulentwicklung zuversichtlich: "Natürlich ist es wieder eine gewisse Umstellung und für manche ist das Herfahren mühsam, aber wenn wir das jetzt eine Zeit lang schaffen, werden sich die Studierenden bald wieder gut eingefunden haben."
Mit Semesterstart zogen 206 Schüler der Praxisvolksschule ins neue Haus - nach fast fünf Jahren im Ausweichquartier. Sie lernen nun in der Schule "mit dem wohl schönsten Ausblick".
Nonntal. . Es ist die Schule auf Stadtgebiet mit dem wohl schönsten Ausblick. Auf der einen Seite genießt man den Festungsblick, auf der anderen Seite erstreckt sich das Untersbergmassiv. "Ich liebe diesen Weitblick. Der ist nicht nur aus optischen Gründen schön, sondern auch für den Geist. Wir finden hier ein optimales Lernumfeld vor", gerät Bärbel Linsmeier ins Schwärmen.
Dienstag nach den Semesterferien übersiedelte die Schulleiterin mit 206 Volksschülern im Schlepptau ins eben fertiggestellte Schulgebäude vis-à-vis der Pädagogischen Hochschule. Viereinhalb Jahre, also eine ganze Volksschüler-Generation, hat die Rasselbande im Ausweichquartier direkt nebenan, einem Uni-Plattenbau aus den 70er-Jahren, verbracht.
Die neue Adresse lautet Viktor-Keldorfer-Straße 6. Die meisten Kinder sind bereits heimisch geworden. Esra: "Ich liebe die neue Schule wie mein Zuhause."
Zoe: "Es war zuerst ein bisschen ungewohnt, weil es eine ganz andere Schule war. Wir haben uns verirrt. Unsere Lehrerin hat uns den Weg gezeigt. Der Turnsaal ist sooo cool."
Clara: "Die Bibliothek sieht von außen klein aus, aber von innen ist sie größer als die alte Bibliothek. Was mir auch gefällt, sind die Toiletten - so sauber und einfach schön."
Die Praxisvolksschule in Nonntal weist zwei Besonderheiten auf. Da ist zum einen der Umstand, dass sie zum Bund gehört und für Praxiseinheiten der Studenten von der benachbarten Pädagogischen Hochschule zur Verfügung steht. Und dass sie zum anderen eine internationale Klasse mit 20 Kindern beherbergt, die altersgemischt und in englischer Sprache unterrichtet werden. Die Toiletten kommen auch hier gut an. Emi: "I like the fact that the toilets smell like roses." Nicolas: "When I saw the school I noticed that it looks like the PH and it also looks smaller than the old one. But when I went inside, it felt so big and organized."
Das Innsbrucker Architektenbüro riccione sah sich bei dem Acht-Millionen-Euro-Projekt vor zwei Herausforderungen gestellt: das sehr schmale Grundstück und die Einheit mit der Pädagogischen Hochschule. "Die neue Schule ist organisatorisch so etwas wie die kleine Schwester der Hochschule, und das sollte sich auch formal ausdrücken. Ich denke, das ist uns gelungen", sagt Architekt Tilwin Cede. Der Entwurf seines Büros mit großen Glasfronten und offenen Räumen sei von der Schule sehr positiv aufgenommen worden. Wichtig war den Nutzern die Aufenthaltsqualität der Räume.
Es ist geplant, den alten Plattenbau auf städtischem Grund in den Sommerferien abzureißen. Diese Fläche wird dann als Grünfläche bestehen bleiben. Die Praxisvolksschule darf das Gelände mitnützen, die Stadt Salzburg plant darauf einen öffentlichen Spielplatz zu errichten.
Sigrid Scharf
Freude bei Schülern und Lehrern über die neue Praxisvolksschule, die vor kurzem bezogen wurde.
SALZBURG (lg). Viele Generationen von Salzburger Volksschulkindern besuchten fast 50 Jahre lang das Gebäude der alten Übungs- und später Praxisvolksschule am Ende der Akademiestraße, das mit der Pädagogischen Hochschule (PH) räumlich verbunden war.
Viele Glasfronten Im Rahmen der Neugestaltung der PH Salzburg Stefan Zweig bekam jetzt auch die Praxisvolksschule erstmals ein eigenes Schulgebäude. Für die Architektur verantwortlich war das Innsbrucker Architekturbüro "riccione". Mit Ende der Semesterferien durften die 206 Kinder – aufgeteilt auf neun Klassen – mit ihrer Direktorin Bärbel Linsmeier und ihren 21 Lehrern in die neue Schule übersiedeln. „Neu ist für uns die Offenheit in den Räumen durch die vielen Glasfronten. Ein Gewinn sind die vielen Freiflächen im Gebäude, die zur kreativen Nutzung einladen sowie neue Lernräume eröffnen. Zwei Klassen haben einen direkten Ausgang ins Freie, sodass drinnen und draußen gelernt werden kann", zeigt sich die Schuldirektorin erfreut.
Lesesaal und IT-Raum Den Schülern hätten es vor allem die Bibliothek, die Leseecke und der neue Turnsaal angetan. "Die Leseecke ist sehr cool. Aber am coolsten ist die Boulderwand und die Slackline in unserem Turnsaal", so Simon. Ähnlich sieht das auch Fabia. "Die Leseecke ist toll, weil man hinaufklettern kann. Das ist super gemütlich. Und wir haben sogar einen IT-Raum. Da freu ich mich schon drauf." Im Sommer soll dann das Ausweichquartier – dieses wurde ab dem Sommer 2017 genutzt – auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Akademiestraße abgerissen werden, dann schließen in Richtung Freisaal nur noch Wiesen an die Schule an. "Eine Bildungseinrichtung mit Weitblick, und das nicht nur in die schöne Landschaft“, fügt Linsmeier hinzu. Zentral sei auch das Thema Nachhaltigkeit: Das Schulgebäude ist mit einer Photovoltaik-Anlage auf beiden Gebäudedächern ausgestattet, die Flachdächer sind begrünt, auch 14 Bäume wurden auf der Liegenschaft angepflanzt. Die Kosten für den Neubau mit einer Gesamtfläche von 2.600 Quadratmetern belaufen sich auf rund acht Millionen Euro.
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Seit gut einer Woche ist mit der neuen Praxisvolksschule der letzte Teil des großen Bildungszentrums Salzburg-Nonntal in Betrieb. Mehr als 20 Jahre lang wurde der Stadtteil zwischen Akademiestraße und Josef-Preis-Allee komplett neu gebaut. Im Sommer verschwindet noch der letzte Plattenbau aus den 1960er-Jahren.
Fast alle Lehrveranstaltungen an Unis und Fachhochschulen finden nach wie vor online statt. Für das kommende Sommersemester hoffen viele Studierende erneut auf einen Präsenzbetrieb. Zwei Hochschulen setzen deshalb nun auf 2G - in Salzburg bleibt es aber vorerst bei 2,5G.Nach der Universität Klagenfurt setzt nun auch die Wirtschaftsuni in Wien auf 2G. An beiden Hochschulen dürfen nur mehr Geimpfte und Genesene - die sich nach 180 Tagen ebenfalls impfen lassen müssen - Lehrveranstaltungen besuchen bzw. arbeiten.....
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Als Quereinsteiger Lehrer werden
An Volks-, Mittel- und Sonderschulen im Bundesland Salzburg fehlen Lehrer. Die Pädagogische Hochschule (PH) Salzburg und die Bildungsdirektion wollen deshalb Studierende schneller in die Praxis bringen und auf Quereinsteiger setzen. Geplant ist ein Masterstudium für das Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung)in nur einem Unterrichtsfach. Das viersemestrige Studium (120 ECTS) soll an der PH voraussichtlich ab 2023 angeboten werden. Als Zulassungsvoraussetzungen gelten derzeit der Abschluss eines fachlich infrage kommenden Studiums an einer anerkannten postsekundären Bildungseinrichtung im Ausmaß von mindestens 180 ECTS sowie facheinschlägige Berufspraxis von mindestens 3000 Stunden, informiert PH-Rektorin Daniela Martinek. Das Studium soll auf Fächerbeschränkt sein, indenen es an Lehrpersonal mangelt. Aktuell sind dies vor allem Mathematik, Informatik, Physik, Chemie, Musikerziehung, Bewegung und Sport sowie Bildnerische Erziehung.
SALZBURG. Derzeit tragen im Bundesland 62 Schulen und Kindergärten das MINT-Gütesiegel, das für drei Jahre vergeben wird. Ausgezeichnet werden Bildungseinrichtungen für innovatives Lernen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit vielfältigen Zugängen für Mädchen und Burschen. Die sechste Ausschreibungsrunde ist im Gang. Bis 31. Jänner 2022 können sich alle Kindergärten und Schulen um das Gütesiegel bewerben.
Die Einreichung erfolgt online unter www.mintschule.at. Das Gütesiegel ist eine gemeinsame Initiative des Bildungsministeriums, der Industriellenvereinigung, der Wissensfabrik Österreich und der Pädagogischen Hochschule Wien. Ausgezeichnete Schulen und Kindergärten bekommen das Gütesiegel als digitales Logo für ihren Webauftritt und als Gebäudeplakette. Um Volksschülern die Welt der Naturwissenschaften noch besser näherzubringen, nahmen jetzt 50 Lehrkräfte aus dem Bundesland an der Onlinefortbildung der Pädagogischen Hochschule Salzburg teil. Thema: "Explodierende Schwedenbomben und Gummibärchen auf Tauchstation - NaWi - geht das?" Für Experimente zu den Themen Luft, Wasser und Lebensmittel hat die Wissensfabrik Österreich Experimentierboxen entwickelt. Die Industriellenvereinigung Salzburg sponsert das Projekt seit vielen Jahren. Bisher wurde rund die Hälfte aller Salzburger Volksschulen mit den Boxen ausgestattet - das sind 89 Schulen. Heuer haben 21 Schulen die Forschungsutensilien erhalten.
In der Hochsaison der Spendengalas, deren Verständnis von Inklusion zunehmend hinterfragt wird, bietet sich an, Konzepte von Hochschulen gegenüberzustellen, die auf die gleichberechtigte Teilhabe an Gesellschaft und Bildung abstellen.
Einen bisher noch wenig beachteten Aspekt von Inklusion will ein Lehrgang in den Mittelpunkt stellen, der am Postgraduate Center der Universität Wien ab Herbst 2022 angeboten werden soll. Der Zertifikatskurs „Digital Inclusion“, geleitet vom Kultur- und Sozialanthropologen Wolfgang Kraus, beschäftigt sich mit dem unterschiedlichen Zugang von Menschen zu digitaler Kommunikation. Ausschlaggebend dafür seien zum Beispiel Geschlecht, Alter, sozioökonomische Stellung, Standort, Sprache oder körperliche Herausforderungen. Diese Kategorien gelte es etwa für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst mitzudenken, sagt Christa Markom, die wissenschaftliche Koordinatorin des Kurses. Zu sozialer Ungleichheit könne die geringere Nutzung digitaler Medien insbesondere bei älteren Menschen führen. „Für Menschen über 70 kann es sehr schwierig sein, sich in einem Impfportal oder für Tests anzumelden – und auch sehr hochschwellig, in diesen Apps zu navigieren.“
Der Ausschluss aufgrund fehlender digitaler Kenntnisse zeige sich in vielen Situationen, egal, ob es um Laptops für Homeschooling gehe, um fehlende Technik für Menschen mit Sehbehinderung oder um unzureichende Finanzierung für Gebärdensprachdolmetscher. All diese Themen würden im Zertifikatskurs unter rechtlichen, ethischen und sozialen Aspekten aufgerollt, Strategien des Umgangs damit und auch die eigene berufliche Situation thematisiert. Jelena Tosic, ebenso wissenschaftliche Koordinatorin des Programms, nennt auch die Tätigkeit von Lehrern, Trainern oder Erwachsenenbildnern als Beispiel. Spätestens die Herausforderungen von Lockdowns und Homeschooling hätten aufgezeigt, dass es neue inklusivere digitale Bildungskonzepte geben müsse. „Da geht es nicht nur um das Lernen über Applikationen wie Zoom oder Teams, sondern auch etwa um Fragen der Robotik und der Übernahme von Bildungsaufgaben durch KI. Ich denke, dass der Zertifikatskurs Pädagogen wesentlich dabei unterstützen kann, sich mit all diesen Fragen zu befassen und sie in ihrer Arbeit aktiv anzugehen.“
Barrierefreundliche Website
Wie Hochschulen selbst mit Inklusion umgehen, zeigt sich auch an deren Online-Auftritten. Die IMC Fachhochschule Krems etwa unterzog heuer ihre Website einer Zertifizierung für Barrierefreundlichkeit bei TÜV Austria, um sie so weit wie möglich für alle Menschen nutzbar zu machen – unabhängig von technischer Ausstattung, Sicherheitseinstellungen oder persönlichen Beeinträchtigungen.
Der Zertifizierungsprozess, der über die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen abgewickelt wurde, mündete in der Verleihung eines „Web Accessibility Certificate Austria“ (Waca) in Silber. Die Erfüllung der Waca-Richtlinien bringe Nutzern etwa eine verbesserte Interaktion der Website mit Screenreadern (Vorlese-Software), aber auch die Möglichkeit, sie rein mittels Tastatur zu bedienen, erklärt der Website-Verantwortliche der FH, Robert Ringseis. Durch die barrierefreie Anpassung und Gestaltung würden das Anwendungserlebnis im Internet und die Bedienungsfreundlichkeit verbessert – Vorteile nicht nur für blinde oder sehbeeinträchtigte Menschen, so Ringseis. „Letztlich profitieren alle.“
Tutorium: Gemeinsam lernen
Den Gewinn für alle Beteiligten betonen auch die Verantwortlichen eines unikalen Lehrgangs der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig. Dort besteht seit 2017 Österreichs einziges hochschulisches Programm, in dem Menschen mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen ausgebildet werden. Der vierjährige Lehrgang „Blue“ – ein Akronym für „Bildung, Lebenskompetenz und Empowerment“ – bereitet sie auf Assistenzberufe vor, etwa im pädagogischen Bereich. Sie besuchen ausgewählte Lehrveranstaltungen aus dem Curriculum der Hochschule – gemeinsam mit regulären Lehramtsstudenten, die ihre Kollegen als Tutoren in Organisation und Vorbereitung unterstützen. Blue-Studierende absolvieren zudem Praktika an Schulen, Kindergärten und an der FH Salzburg. „Natürlich muss alles sehr gut begleitet und besprochen werden“, sagt Programmkoordinatorin Sabine Harter-Reiter, die in Zukunft noch mehr Bildungseinrichtungen als Partner gewinnen möchte.
In bisherigen Praktika habe das Modell meist ausgezeichnet funktioniert. Bei den regulären Studenten stößt das Tutorium, das sie als Freifach wählen können, laut Harter-Reiter auf großes Interesse. „Sie lernen, ihre Kollegen dabei zu unterstützen, Eigenständigkeit zu entwickeln – und dies zu reflektieren.“ Besonders erfreulich sei die Rückmeldung der Studenten, es entstehe ein neues Verständnis von Normalität. „Sie sagen oft: ,Es ist eigentlich vollkommen normal, was wir machen.‘ Auch für uns Lehrende wird erlebbar, dass die Vorstellung dessen, was normal ist, sich stark verändert.“
von Erika Pichler
Pfarrwerfen, Salzburg. Schwedenbomben, die explodieren, Gummibärchen auf Tauchstation oder Orangen mit Schwimmwesten – noch nie gehört? Macht das nicht neugierig? Unter diesen Begriffen laufen Experimente, die in der „NaWi – geht das?“-Experimentierbox der Wissensfabrik Österreich für das Lehrpersonal didaktisch aufbereitet werden. Jedes Jahr wird diese Lehrerfortbildung an der Pädagogischen Hochschule angeboten – kürzlich bereits zum achten Mal. „So wie im Vorjahr haben wir die Veranstaltung online durchgeführt, was aber die Freude am Experimentieren nicht schmälert“, erzählt Organisatorin Christina Brandauer. Sie steckt hinter der Planung. Konkret geht es ihr dabei um Bewusstseinsbildung, um ein spielerisches Heranführen der Salzburger Volksschulkinder an die Die schlaue Jugendforscht naturwissenschaftlichen Fächer. Brandauer: „Im Grunde wollen wir das Wissen und Handeln der Lehrkräfte in Bezug auf forschend-entdeckendes Lernen stärken. Dabei werden aus kindlichen Vorstellungen heraus durch Entdecken, Forschen und Experimentieren Lernsituationen gestaltet, die dann im Unterricht die Welt der Naturwissenschaft näherbringt.“ Jede teilnehmende Lehrkraft erhält eine Box mit Forschungsutensilien. Die mit Pipetten,Teelichtern,Gläsern, Löffeln, Trichtern und Lupen bestückten Schachteln werden von Veronika Kotzab von der Wissensfabrik Österreich zusammengestellt und von derIndustriellenvereinigung gesponsert. Mittlerweile haben sie an 90 Volksschulen Eingang gefunden. Mehr als 180 Lehrerinnen und Lehrer nehmen pro Schuljahr an den Fortbildungsveranstaltungen teil.
mit Christine Trültzsch-Wijnen/ PH Salzburg als Expertin
mit Christine Trültzsch-Wijnen/ PH Salzburg als Expertin
Bis zum Jahr 2025 gehen rund 15 Prozent der im Bundesland Salzburg unterrichtenden Bundeslehrer in den Ruhestand. Die Neos fordern daher eine bessere Förderung von potenziellen Quereinsteigern.
Gabi Lankes erzählte in den Stadt Nachrichten kürzlich von ihrem Umstieg in den Lehrberuf. Sie brachte eine Diskussion über den Umgang mit Quereinsteigern ins Rollen.
Quereinsteiger für den Lehrberuf: Das Thema polarisiert. In Folge der jüngsten Berichterstattung, unter anderem in den Stadt Nachrichten, meldeten sich nun die Neos zu Wort. Ihr LAbg. Sebastian Huber stellte bereits im Vorjahr den Antrag zur Anrechnung der Vordienstzeiten aus der Privatwirtschaft. Die werden bis dato nicht mitberücksichtigt, was den Umstieg für viele finanziell unattraktiv macht.
Das Land solle diese Forderung an den Bund herantragen, so die Neos in ihrem Antrag. Vor dem Hintergrund der bevor stehenden Pensionierungswelle täte die Bundesregierung gut daran, den Quereinstieg von berufserfahrenen Akademikern in den Lehrberuf aktiv zu fördern. Gut 15 Prozent aller in Salzburg unterrichtenden Bundeslehrer, nämlich rund 530 Personen, werden in in den Jahren 2021 bis 2025 in Pension gehen. Das wissen die Neos aus parlamentarischen Anfragebeantwortungen. Die Stadt-SPÖ und die Gewerkschaften weisen ebenfalls auf den drohenden Lehrermangel hin.
Neben dem vermehrten Einsatz von Quereinsteigern will man deshalb Studierende früher zum Berufseinstieg motivieren - nämlich sofort mit abgeschlossenem Bachelor. Den Master könnten die jungen Leute auch berufsbegleitend machen, sagte Daniela Martinek, Rektorin an der Pädagogischen Hochschule (PH).
Davon rät die Hochschulvertretung an der PH ab. Vorsitzende Juliana Naglmayr weist auf eine erhebliche Mehrfachbelastung hin. "Neben geringerer Bezahlung und drohender Konsequenzen, wenn das Studium vernachlässigt wird, können Zeitverträge vom Dienstnehmer auch nicht gekündigt werden."
Man fürchtet, das würde zu Lasten einer ganzen Junglehrergeneration gehen. Was außerdem vor Ort an den Schulen noch fehlt, ist ein System, um Studierende zu begleiten, die bereits während ihres Studiums als Lehrerin oder Lehrer arbeiten. Das passiert - wenn überhaupt - bis dato nur auf kollegialer Basis.
Nonntal. Schwedenbomben, die explodieren, Gummibärchen auf Tauchstation oder Orangen mit Schwimmwesten – noch nie gehört? Macht das nicht neugierig? Unter diesen Begriffen laufen Experimente, die in der „NaWi – geht das?“-Experimentierbox der Wissensfabrik Österreich für das Lehrpersonal didaktisch aufbereitet werden. Jedes Jahr wird diese Lehrerfortbildung ander Pädagogischen Hochschule angeboten – kürzlich bereits zum achten Mal. „So wie im Vorjahr haben wir die Veranstaltung online durchgeführt, was aber die Freude am Experimentieren nicht schmälert“, erzählt Organisatorin Christina Brandauer. Sie steckt hinter der Planung. Konkret geht es ihr dabei um Bewusstseinsbildung, um ein spielerisches Heranführen der Salzburger Volksschulkinder an die naturwissenschaftlichen Fächer. Brandauer: „Im Grunde wollen wir das Wissen und Handeln der Lehrkräfte in Bezug auf forschend-entdeckendes Lernen stärken. Dabei werden aus kindlichen Vorstellungen heraus durch Entdecken, Forschen und Experimentieren Lernsituationen gestaltet, die im Unterricht die Welt der Naturwissenschaft näherbringen. Jede teilnehmende Lehrkraft erhält eine Box mit Forschungsutensilien. Die mit Pipetten,Teelichtern,Gläsern, Löffeln, Trichtern und Lupen bestückten Schachteln werden von Veronika Kotzab von der Wissensfabrik Österreich zusammengestellt und von derIndustriellenvereinigung gesponsert. Mittlerweile haben sie an 90 Volksschulen Eingang gefunden. Mehr als 180 Lehrerinnen und Lehrer nehmenpro Schuljahr andenFortbildungsveranstaltungen teil.
Das ÖZBF ist eines von drei bundesweiten Zentren für die Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer an der PH Salzburg. Seine Aufgabe: "Qualitätssicherung rund um die Begabtenförderung und -forschung im österreichischen Bildungssystem", sagt Claudia Resch, die das Zentrum gemeinsam mit Silke Rogl leitet. "Es geht darum, Initiativen zu starten, zu bündeln und Netzwerke zu schaffen - an den PHs und in allen Bundesländern, zum Austausch, zur Beantwortung von Fragen und zur Unterstützung der Bildungsdirektionen."
Darüber hinaus will das ÖZBF online eine Infoplattform für Lehrende und Eltern bieten. Eine wesentliche Aufgabe sei auch die Beratung und Begleitung der Bildungsdirektionen, sagt Resch. "Im Auftrag des Bildungsministeriums sind diese derzeit bei der Konzepterstellung zur Steuerung der Begabungs- und Begabtenförderung, damit diese überall an den Schulen ankommt. Sie soll nicht mehr vom Engagement einzelner Personen abhängig sein. Dafür braucht es einen Gesamtblick, da hat sich in den Bildungsdirektionen einiges getan. Jetzt geht es um die Frage: Was bringt etwas, strukturell?"
Für Claudia Resch ist Begabungs- und Begabtenförderung dabei auch eine Frage der Bildungsgerechtigkeit: "Sie ist nicht nur gerecht, weil alle Kinder das Recht auf Förderung haben. Sie führt auch zu mehr Gerechtigkeit. Erst wenn systematisch in allen Bildungsinstitutionen - Kindergarten, Schule, Hochschule, aber auch Familie, Gemeinde und Arbeitsplatz - gefördert wird, ist die Entwicklung von Begabungen nicht mehr vorwiegend vom sozioökonomischen Status abhängig. Dann eröffnen sich Chancen auch für jene Gruppen, deren Begabungen oft übersehen werden." Das Potenzial für Spitzenleistungen sei jedenfalls gegeben. "Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge haben rund 15 bis 20 Prozent eines jeden Jahrgangs das Potenzial zu hohen Leistungen - wenn die Förderbedingungen passen. In Österreich entspricht das rund 200.000 Schülerinnen und Schülern."
In der Förderung begabter Kinder und Jugendlicher habe in den letzten Jahren ein Paradigmenwechsel stattgefunden, betont auch Silke Rogl: Ein Weg vom früher üblichen Durchtesten hin zur Breitenförderung im Regelunterricht, das heißt, "die Lehrpersonen fördern und unterstützen aufgrund der eigenen pädagogischen Einschätzung. Slogans wie ,Erst testen, dann fördern‘ sind überholt. In der Regel ist der pädagogisch-diagnostisch geschulte Blick der Lehrperson mit Methodenkompetenz und wohlwollender unterstützender Haltung absolut adäquat." Ziel sei, ein Lernumfeld zu schaffen, in dem Schülerinnen und Schüler herausgefordert würden und ihr Lernen angeregt werde.
Mit Begabungs- und Begabtenförderung müsse man also in der Schule beginnen. "Es brächte ja auch nichts, zum Beispiel an der Uni Mozarteum einen Hochbegabtenkurs zu haben, aber vorher für Jüngere keine Musikschulen", sagt Claudia Resch. "Die Spitzenförderung selbst passiert zwar dann oftmals nicht direkt in den Schulen. Aber sie leisten sehr viel wichtige Aufklärungsarbeit. Dazu braucht es Fortbildung. Der Bedarf ist hier stark gestiegen."
Deshalb bietet das ÖZBF spezielle Programme wie den Onlinelehrgang "Begabungs- und Begabtenförderung" und den Masterlehrgang "Schulmanagement und Begabungsförderung" an. Beide sind kürzlich voll ausgelastet gestartet - neue Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bereich wieder 2022.
(MICHAEL ROITHER )
Nicki Leitinger (24), Lehramt Primarstufe an der PH Salzburg: "Das mit dem Onlinestudium während der Pandemie ist ein schwieriges Thema. Für mich aus dem Pinzgau war es einerseits super, da ich mir die tägliche Pendlerei gespart habe und durch das neue Format auch mehr Flexibilität möglich war. Leider gibt es aber auch weniger erfreuliche Punkte: Auch wenn viele der Lehrenden alles versucht haben, die Praxis-übungen machen allein daheim vor dem Bildschirm einfach weniger Sinn. Gerade für angehende Lehrerinnen und Lehrer ist es wichtig, das richtige Arbeiten mit Gruppen zu üben. Auch mit den Praxiseinheiten war es schwierig. Wir durften lange nicht in Schulen und somit unsere Praxis nicht oder nur mithilfe von Kompensationsarbeiten abschließen. Ich habe daher den Berufseinstieg gewagt und den Bachelor neben der Lehrtätigkeit abgeschlossen. Inzwischen mache ich den Master und bin Klassenvorstand einer 1. Klasse mit 25 Schülerinnen und Schülern. Das Jonglieren zwischen Studium und Job wird nun wieder zunehmend schwieriger. Hier würde ich mir wünschen, dass die Institutionen besser zusammenarbeiten, um uns den Berufseinstieg etwas stressfreier zu ermöglichen."
Daniel Stenzel (28), Primarstufenpädagogik an der PH Salzburg: "Die Pandemie hat dafür gesorgt, dass wir auf soziale Kontakte verzichtet haben. Das Studium, gerade an der PH Salzburg, lebt aber genau von diesen. Auch die Qualität der Lehre hat natürlich, gerade am Anfang der Pandemie, im Distance Learning nicht das Niveau eines Präsenzunterrichts erreichen können, da wir an der PH viele praktische Übungen haben. Die Lehrenden an der PH haben hier aber viel Aufwand betrieben und das Distance Learning hat super funktioniert und ist letzten Endes auch qualitativ ansprechend gewesen. Das Trennen von Studium und Privatem war auch nicht einfach. Allerdings konnte ich mich besser organisieren und auch das Vereinbaren von Arbeit und Studium hat deutlich besser funktioniert. Wie es weitergeht: Ich werde mein Studium abschließen und fühle mich durchaus bereit, in vielen verschiedenen pädagogischen Bereichen zu arbeiten, da das Studium an der PH sehr differenziert ist."
Das Österreichische Zentrum für Begabtenförderung (ÖZBF) hat seinen Sitz seit 2019 an der Pädagogischen Hochschule (PH) Salzburg Stefan Zweig. Ziel ist die verstärkte Begabungs- und Begabtenförderung von Schülerinnen und Schülern durch geschultere Lehrerinnen und Lehrer, die als Multiplikatoren wirken. Zwei Lehrgänge sind dazu kürzlich erfolgreich gestartet.
SN-Online (Journal Hochschule/eine Beilage der SN)
40 Klassen, in denen keine Lehrperson steht. Diese Lücke klafft aktuell in den Pflichtschulen im Bundesland Salzburg. Dass nun sogar schon Volksschuldirektorinnen händeringend nach Lehrerinnen suchen, ist ein neues Phänomen. Die Stadt Nachrichten haben zum Schulstart darüber berichtet.
Eine Schlüsselrolle spielt Daniela Martinek. Sie ist seit Anfang Oktober neue Rektorin an der Pädagogischen Hochschule (PH), wo zurzeit über 700 angehende Lehrer der Primarstufe (Volksschule) ausgebildet werden. Dazu kommen einige Hundert für die Sekundarstufe (für die Zehn- bis 18-Jährigen), die in "ihrem Haus" Kurse besuchen.
Erst vor zwei Wochen legte Martinek in einem Gespräch mit der Bildungsdirektion und anderen Experten den Weg gegen den Lehrermangel fest. "Wir müssen unsere Master-Studierenden besser abholen", sagt Martinek.
Konkret will man ihnen Teilzeitangebote machen, damit sie schon im letzten Abschnitt ihrer Ausbildung in die Schulen gehen und Berufspraxis sammeln.
Die soll dann ein Praktikum ersetzen. Außerdem will man mehr Wert darauf legen, dass sie nicht fachfremd, sondern zumindest einen ihrer Schwerpunkte sofort unterrichten können. Martinek, Jahrgang 1973, in Tirol gebürtig, in Salzburg aufgewachsen, hat die Schullaufbahn in der Josef-Preis-Allee absolviert und arbeitete zu Beginn ihrer Laufbahn selbst neun Jahre als Volksschullehrerin. Sie studierte berufsbegleitend Erziehungswissenschaften und dockte dann allmählich als Lehrbeauftragte an der Pädak an. An der Universität Salzburg baute sie ein Kompetenzzentrum auf, bevor sie heuer quasi an die nunmehrige Pädagogische Hochschule (PH) zurückkehrte.
Martinek geht davon aus, dass der Digitalisierungsschub durch Corona sowie der Lehrermangel dazu beitragen, dass sich Schule neu definiert. Starre Strukturen werden aufbrechen, mehr Flexibilisierung, was Zeit und Fächer angeht, sowie mehr Durchlässigkeit und kontinuierliche Weiterbildung brauche es in Zukunft. Was das Jobprofil des Lehrers mit Sicherheit interessanter mache. Inputs aus der Schülerszene holt sich die neue Chefin der Lehrerausbildung regelmäßig persönlich. Die siebenjährige Tochter Julia besucht die von der PH geführte Praxis-Volksschule nebenan und kommt zwei Mal die Woche zum Mittagessen vorbei.
Video von Sigrid Scharf
Als Elementarpädagoge ist Nico Etschberger die Ausnahme. Seine Kolleginnen in der Berufsgruppe haben ihn jetzt zum Vorsitzenden gewählt.
Elementarpädagoge Nico Etschberger (36) ist der neue Vorsitzende der Berufsgruppe der Pädagoginnen und Pädagogen in elementaren Kinderbildungseinrichtungen Salzburgs (BPKS). Nur zwei Prozent der Fachkräfte in Kindergärten und Krabbelgruppen in Österreich sind Männer...
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„Prinzip der Expertise“ mitdenken
Daniela Martinek, seit Anfang Oktober Rektorin der PH, verteidigt das berufsbegleitende Master- Studium. „Leute, die im Beruf stehen, bringen in eine Lehrveranstaltung eine ganz andere Dynamik hinein.“ Es seien in diesem Semester gerade einmal sieben Präsenztermine zu absolvieren. Studierende können sich ihre ersten beruflichen Erfahrungen zum Teil anrechnen lassen. Aber auch Martinek spricht von einer Herausforderung, beides unter einen Hut zu bringen....
Um den Lehrermangel in Pflichtschulen zu reduzieren, fordert die Hochschülerschaft an der Pädagogischen Hochschule Salzburg jetzt Verbesserungen beim Lehramtsstudium. Zum einen müsse die Pflichtstudiendauer verkürzt werden. Zum anderen brauche es dringend berufsbegleitende Studien für jene, die bereits unterrichten.
Der Lehrermangel jetzt sei schon vor fünf Jahren absehbar gewesen, sagt Maximilian Wagner von der Hochschülerschaft an der Pädagogischen Hochschule Salzburg. Denn 2016 sei das Lehramtsstudium in Salzburg verlängert worden: Angehende Volksschullehrer studieren bis zum Mastertitel fünf Jahre, Mittelschullehrer sogar sechs Jahre. Die Auswirkung dieser Studienzeitverlängerung beschreibt Wagner so: „Die Studiuenverlängerung hat dazu geführt, dass ganze Jahrgänge keine Absolventen herausgebracht haben. Dass reißt wahnsinnige Löcher in die Personalplanung und die holen wir ohne Maßnahmen nicht auf.“
Hier brauche es eine Studienzeitverkürzung durch das Bildungsministerium, sagt Wagner. Aber auch die Möglichkeiten zum berufsbegleitenden Studium müssten besser werden. Denn zurzeit würden verzweifelte Schulen die Lehramtsstudierenden rekrutieren, dass sie zum Unterrichten einspringen.
Doch sobald die Studierenden in den Schulklassen arbeiten, gefährde das ihren Studienabschluss, so Studentenvertreter Wagner: „Die Arbeit nimmt keine Rücksicht auf das Studium, aber es laufen gleichzeitig Fristen bis denen das Masterstudium abgeschlossen werden muss.“ Deshalb müsse es für diese berufstätigen Lehramtsstudierende mehr Block-Veranstaltungen oder Onlinekurse geben, sagt der Hochschülerschafts-Vertreter. Die Pädagogische Hochschule Linz arbeite beispielsweise schon an solchen Angeboten.
Elfriede Windischbauer, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Salzburg, weist diese Kritik zurück: Im Masterstudium für angehende Volksschullehrer finde bereits jetzt der Großteil der Lehrveranstaltungen Freitagnachmittag und am Samstag statt – und davon fast alles online. Auch bei den Mittelschul-Lehramtstudierenden sei die Hochschule um eine möglichst gute Vereinbarkeit von Studium und Unterrichtstätigkeit bemüht, sagt Windischbauer.
Der Wechsel geht offiziell am 1. Oktober über die Bühne. Windischbauer sagt, sie wolle nach vielen Jahren Leitungstätigkeit wieder weniger Verantwortung tragen und weniger Krisen und Konflikte bewältigen müssen.
Die Neue lehrte bisher an PH und Uni
Ihre Nachfolgerin Martinek ist Volksschullehrerin und habilitierte Bildungswissenschafterin mit mehrjähriger Berufserfahrung an Schulen. Sie war auch an der Pädagogischen Hochschule in Salzburg beschäftigt und zuletzt an der Universität Salzburg auch bei der Ausbildung von Frauen und Männern für Lehrerberufe.
Bei der Schlüsselübergabe zeigte sich Martinek überzeugt, gemeinsam mit dem Team der PH Salzburg die aktuellen, aber auch die zukünftigen Herausforderungen erfolgreich meistern und die Attraktivität und die Qualität der Lehrerbildung steigern zu können.
Daniela Martinek übernimmt ab Oktober das Amt von Elfriede Windischbauer als Rektorin der Pädagogischen Hochschule (PH) Salzburg Stefan Zweig. Die ehemalige Rektorin Elfriede Windischbauer wird weiterhin als Lehrende und Forschende im Bereich Geschichte und Politische Bildung an der Pädagogischen Hochschule tätig sein.
Windischbauer wünscht Nachfolgerin nur das Beste
Die scheidende Rektorin wünscht der neuen Hochschulleitung das Allerbeste: „Eigentlich hätte ich meiner Nachfolgerin gewünscht, dass sie in ein normales Semester starten kann. Leider muss nun aber auch sie gleich von Beginn weg die Verantwortung für ein Semester unter zusätzlich herausfordernden Covid19-Bedingungen übernehmen.
Martinek übernimmt PH Salzburg
Daniela Martinek ist ausgebildete Volksschullehrerin und habilitierte Bildungswissenschafterin mit mehrjähriger Berufserfahrung an Schulen. Sie hat an der Pädagogischen Hochschule in Salzburg gearbeitet und war in den letzten Jahren an der Universität Salzburg im Bereich der Lehrendenbildung tätig.
Öffentlichkeitsarbeit / Presse